Entlastungskanal Bahnhofstrasse Niederglatt

Die Go Bau AG wurde zusammen mit der ILF Ingenieure und Berater AG aus Zürich (Auftritt gegen aussen mit der INGE ELB) von der Gemeinde Niederglatt für das Projekt Entlastungsleitung Bahnhofstrasse in Niederglatt für die SIA Phasen 32 bis 53 beauftragt.
Marc Reinhard ist als Gesamtprojektleiter der direkte Ansprechpartner für die Vertreter der Bauherrschaft. Zudem wird er in der späteren Ausführung (geplant ab Ende 2021) die Funktion des Chefbauleiters im Projekt ausüben.

Projektbeschrieb:

Die beiden Abwasserleitungen in der Bahnhofstrasse sind deutlich überlastet. Sie entwässern die Wohngebiete Gwyd, teilweise Eschenberg und den grössten Teil der Gewerbe- und Industriezonen um den Bahnhof. Mit der zukünftigen Nutzung der grossen unbebauten Flächen wird sich das Kapazitätsproblem verschärfen. Bereits heute wird mehrmals jährlich sauberes Regenwasser zur Kläranlage geleitet, weil es nicht in die Glatt abgeführt werden kann. Zudem staut bei sehr starken Niederschlägen Abwasser aus der Kanalisation bis in angeschlossene Liegenschaften zurück.

Der Verbandskanal durch Niederglatt ist, gemäss den hydrodynamischen Berechnungen im Rahmen des GEP, bei Extremereignissen bereits jetzt überlastet, was zu Rückstauproblemen bei diversen Liegenschaften führt.

Nachdem das früher geplante Regenbecken Süd des Zweckverbandes Abwasserreinigung Fischbach-Glatt nicht erstellt wird, ist der Bau einer neuen Regenwasserleitung mit Durchmesser 1000 bis 1200 mm im Bereich der Bahnhofstrasse bis zur Glatt unter den heutigen Rahmenbedingungen die beste Lösung. Dabei kann der bestehende Mischwasserkanal in der Bahnhofstrasse als zusätzliches Stauvolumen genutzt werden. Das Konzept wurde Ende 2015 mit dem AWEL und dem Zweckverband Abwasserreinigung Fischbach-Glatt besprochen und ist in die Planungen des ARA-Verbands eingeflossen.

Mit der geplanten Entlastungsleitung Bahnhofstrasse und der Umnutzung der bestehenden Mischwasserleitung NW 1000 zu einem Speicherkanal sollen die Kapazitätsdefizite des Kanalisationseinzugsgebiets B nachhaltig behoben werden. Die Leistungsfähigkeit der Kanalisation wird auf das gemäss GEP erforderliche Mass erweitert, unter Berücksichtigung der vorhandenen Bebauungskapazitäten.

Ausführung Entlastungskanal mittels Microtunneling:

Der erforderliche Leitungsdurchmesser beträgt bis zu 1200 mm. Aufgrund der vorgegebenen Anschlusspunkte, der Terrainverhältnisse und der nötigen Leitungsquerungen kommt die neue Leitung in eine Tiefe von 5 bis 9 m zu liegen.
Gemäss den geologischen Untersuchungen ist der Baugrund schwierig. Deshalb und aufgrund der grossen Bautiefe soll die neue Leitung mit unterirdischem Vortrieb gebaut werden. Ausgehend von mehreren Schächten werden kurze Leitungsabschnitte ferngesteuert unter Druck vorangetrieben. Für die Schächte und das Einleitbauwerk in die Glatt, die im Grundwasser liegen, ist eine Grundwasserabsenkung während der Bauphase erforderlich.

Projektorganisation:

Bauherrschaft: Gemeinde Niederglatt
Bauherrenvertretung: Müller Bauingenieure AG, Dielsdorf
Planerteam INGE ELB: ILF Beratende Ingenieure AG, Zürich und Go Bau AG, Cham
Unternehmer: noch nicht bekannt